Workshop der EU-Referenzlabore für Pestizide in Freiburg
Anja Muzyka, Sarah Obermeier, Anna Büttner, Dr. Björn Hardebusch (alle CVUA Freiburg)
Vom 23. bis 25. September 2025 fand in den Räumlichkeiten der Universität Freiburg der gemeinsame Workshop der vier Referenzlaboratorien der Europäischen Union (EURL) für Pestizidrückstände statt. Über 140 Experten aus der ganzen Welt kamen zusammen, um sich zu aktuellen Forschungsthemen auszutauschen.
Abbildung 1: Gruppenfoto der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des EURL Workshops für Pestizidrückstände 2025 in Freiburg
Alle zwei Jahre treffen sich Expertinnen und Experten aus dem Gebiet der Pflanzenschutzmittel-Rückstandsanalytik im Konferenzstil. Ziel ist es, die Qualität der amtlichen Überwachung von Lebens- und Futtermitteln EU-weit auf einem einheitlich hohen Standard zu gewährleisten.
Hintergrund
Seit 2006 ist das Referenzlabor der Europäischen Union für Pestizidrückstände in tierischen Lebensmitteln (EURL AO) am CVUA Freiburg ansässig. Die Aufgaben der EURL sind in Artikel 94 der Verordnung (EU) Nr. 2017/625 festgelegt. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung und Validierung von Analysenverfahren, die Beratung der Europäischen Kommission zu wissenschaftlichen und technischen Fragestellungen sowie die Unterstützung der Nationalen Referenzlabore (NRLs) der Mitgliedstaaten und die Sicherstellung der Harmonisierung der Leistungsfähigkeit der Labore innerhalb der EU. Zu diesem Zweck führen EURLs jährlich Laboreignungsprüfungen (PT; engl.: proficiency test) durch. Weiterhin gehören die regelmäßige Durchführung von theoretischen und praktischen Trainings zu Schulungszwecken der NRLs zu den Aufgaben der EURLs. Lesen Sie hier weitere Informationen.
Abbildung 2: Publikum
Eröffnet wurde der Workshop durch den Veranstalter und Leiter des EURL AO (Referenzlabor der Europäischen Union für Pestizidrückstände in tierischen Lebensmitteln und Waren mit hohem Fettgehalt) Dr. Björn Hardebusch, den Ministerialdirigenten und Leiter der Abteilung 1 des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg Knut Tropf und den Leiter des CVUA Freiburg Ralf Lippold.
Abbildung 3: Piroska Kiss (Europäische Kommission)
Ein besonderer Fokus lag in diesem Jahr auf den Untersuchungen zu alpha-Cypermethrin. Weitere Themen waren die Berichte der EFSA (engl.: European Food Safety Authority; Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) und der Europäischen Kommission zu aktuellen Projekten, die Vorstellung der Ergebnisse der Laborvergleichsuntersuchungen aller vier EURLs, mit denen die Leistungsfähigkeit eines Labors festgestellt wird, sowie die stetige Aktualisierung der Leitlinie zur Qualitätssicherung im Bereich der Pestizid-Rückstandsanalytik.
Hintergrund:
Bei alpha-Cypermethrin handelt es sich um ein Isomer des Insektizids Cypermethrin, das aus mehreren Stereoisomeren besteht. Aktuellen Untersuchungen der EFSA zufolge, ist das alpha-Isomer toxikologisch relevanter als die übrigen drei Isomere. Vor diesem Hintergrund beabsichtigt die Europäische Kommission, separate Rückstandshöchstgehalte (MRLs) für alpha-Cypermethrin festzulegen. Aufgabe der EURLs ist es in diesem Kontext, die analytischen Herausforderungen (z.B. Isomerisierung) zu identifizieren und eine Lösung für diese zu finden.
Einen gelungenen Abschluss fand der Workshop dann bei einem gemeinsamen Dinner im Europa Park.
Abbildung 4: Das Freiburger EURL Team
Die Vorbereitungen für den Workshop begannen bereits weit über ein Jahr im Voraus. Die letzten Wochen und Monate beschäftigte sich unser Pestizid-Team intensiv mit der Organisation. Ein besonderer Dank geht daher an alle Beteiligten, durch die diese Veranstaltung ein voller Erfolg wurde.
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