Baden-Württemberg

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg

Das CVUA Freiburg legt seinen Jahresbericht 2013 vor

Hans-Ulrich Waiblinger (CVUA Freiburg)

 

Insgesamt ca. 14.000 Proben von Lebensmitteln, Kosmetika, Textilien sowie Futtermitteln hat das CVUA Freiburg 2013 im Rahmen des Verbraucherschutzes untersucht, dazu kommen weitere 28.400 Proben im Bereich der Tiergesundheitsdiagnostik .

 

Fotokollage JB 2013 CVUAFR

Untersuchungsergebnisse

Die Beanstandungsquote betrug bei Lebensmitteln 16 Prozent und lag damit etwas unter dem Vorjahresniveau (2012: 19 %). Weiterhin sehr niedrig ist die Zahl der Lebensmittel-Proben, die als gesundheitsschädlich beurteilt worden sind (6 Proben = 0,1 % aller Proben), etwa wegen scharfkantiger Fremdkörper oder krankheitserregender Mikroorganismen. Mit 1,5 % (10 Proben) deutlich höher ist die Quote der als gesundheitsschädlich beurteilten Kosmetika, nicht zuletzt wegen der gewählten Untersuchungsschwerpunkte Nail Design sowie Tätowierfarben.

 

Dem Pferd auf der Spur

LasagneAm 31. Januar 2014 hat in China das Jahr des Pferdes begonnen. Die Lebensmittelüberwachung „beging" bereits ein Jahr früher ihr Jahr des Pferdes. Behörden in Irland und England hatten Mitte Januar 2013 erste Erkenntnisse, dass Hamburger, deren Fleischanteil zu 100 % aus Rindfleisch bestehen sollte, bis zu 80 % Pferdefleisch enthielten.

 

Mitte Februar erreichte der Skandal dann auch Baden-Württemberg. Die erste Supermarktkette rief eine Tiefkühllasagne zurück, nachdem darin nicht-deklariertes Pferdefleisch nachgewiesen wurde. In der Folge ist bei mehreren Herstellern in verschiedenen Produkten nicht-deklariertes Pferdefleisch nachgewiesen worden.

 

Etwa 300 Proben von Fertiggerichten von Lasagne, Tortellini, Ravioli, Hamburger über Maultaschen, Frikadellen bis hin zu Döner, Eintöpfen u.v.m. wurden am CVUA Freiburg untersucht. In 11 Proben (3,7 %) wurden dabei Anteile von nicht-deklariertem Pferdefleisch nachgewiesen.

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MALDI-TOF-Massenspektrometrie - eine Technik erobert die mikrobiologische Untersuchung

Innerhalb weniger Jahre hat die MALDI-TOF-MS die mikrobiologische Untersuchung revolutioniert. Wo früher mit klassischen Verfahren ein bis mehrere Tage benötigt wurden, können mit dieser innovativen Technik Bakterienisolate in weniger als 15 Minuten identifiziert werden. Ein Meilenstein für unsere Tätigkeit im mikrobiologischen Labor im Dienste von Verbraucherschutz, Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit.

 

Klassische Identifizierungsmethoden, beispielsweise zur Überprüfung von Enzymaktivitäten, sind zeit- und arbeitsaufwendig. Durch den Einsatz der MALDI-TOF-Technik wird eine schnelle und vor allem zuverlässige Identifizierung dieser Bakterien ermöglicht. Auch weitere Untersuchungsgänge zum Nachweis von Krankheitserregern in Lebensmitteln wie z.B. Campylobacter, Yersinia enterocolitica oder Vibrionen konnten mit Hilfe der MALDI-TOF-MS vereinfacht und verkürzt werden.

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Aufarbeitung

Vergleich Untersuchungsgang am Beispiel des Nachweises von Vibrionen

 

Nail-Design: Allergene Inhaltsstoffe problematisch

kleine KunstwerkeNagelmodellageprodukte, insbesondere deren Flüssigkomponenten, enthielten stark sensibilisierendes Methylmethacrylat (MMA) in hohen Gehalten, sodass die Produkte als nicht sicher und somit als gesundheitsschädlich beurteilt wurden. Die besondere Problematik von MMA besteht darin, dass es auch als Bestandteil von Zahnersatz oder künstlicher Skelettteile bzw. Knochenzement zum Einsatz kommen kann.

 

Diese medizinischen Anwendungen stehen für die Patienten nicht mehr zur Verfügung, wenn eine Sensibilisierung durch MMA, etwa durch Nagelmodellage-Produkte erfolgt ist.

 

Während die Verwendung von MMA in anderen Ländern, wie z.B. Kanada, explizit verboten ist, ist diese derzeit in Deutschland und der EU rechtlich nicht speziell geregelt. Die baden-württembergischen Behörden haben die als gesundheitsschädlich beurteilten Produkte an das europäische Schnellwarnsystem RAPEX gemeldet.

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Tiergesundheit: Aujeszkysche Krankheit („Pseudowut") bei einem Hund

JagdhundWenige Tage nach einem Jagdaufenthalt traten bei einem Hund schwere zentralnervöse Ausfallserscheinungen auf. Trotz intensiver tierärztlicher Behandlung war das Tier nach kurzem, schweren Krankheitsverlauf nicht zu retten und verstarb.

 

Als Krankheitsursache wurde letztlich das Virus der Aujeszkyschen (SHV-1) nachgewiesen. Es existiert kein Impfstoff gegen die Aujeszkysche Krankheit bei Hund und Katze. Daher ist der einzig sichere Schutz vor der Infektion, den unmittelbaren Kontakt zu Schweinen, insbesondere zu Wildschweinen, ganz zu vermeiden. Bei Jagdhunden sollte ein Kontakt auf das absolut nötige Maß beschränkt werden.

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Umfassend überprüft und akkreditiert - das Qualitätsmanagement-System des CVUA Freiburg

AkkreditierungsurkundeDas Qualitätsmanagementsystem des CVUA Freiburg wurde durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) umfangreich auditiert. Insgesamt 12 Fach- und Systembegutachter überprüften über einen Zeitraum von 3 Wochen hinweg detailliert alle Ebenen des Systems. Dem CVUA wurde am Ende der Überprüfung „ein angemessenes und gut funktionierendes QM-System" bescheinigt.

 

Die Akkreditierung umfasst eine große Zahl von Untersuchungsbereichen und Methoden, von der Bestimmung der Trockenmasse im Prozentbereich bis hin zur Ultra-Spurenanalytik von Dioxinen und PCB und spiegelt damit auch die Aufgabenvielfalt des CVUA Freiburg wider.

 

Für die Zukunft gerüstet: Neues Sicherheitslabor für die Tiergesundheitsdiagnostik

S3-LaborDas CVUA Freiburg verfügt seit 2013 über ein Laborgebäude der Sicherheitsstufe 3 (biosafety level, BSL 3), in dem diagnostische Arbeiten mit biologischen Arbeitsstoffen (Viren, Bakterien, Parasiten) durchgeführt werden können. Darunter fallen zum einen Tierseuchenerreger, die auch beim Menschen eine schwere Krankheit hervorrufen oder eine ernste Gefahr darstellen können (z.B. Vogelgrippe-Virus, Tollwut-Virus, Brucellen, Fuchsbandwurm).

 

Das neue BSL 3-Labor bietet den dort tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern maximalen persönlichen Schutz. Dadurch werden, zum Wohle der Gesundheit von Mensch und Tier, die Untersuchungsmöglichkeiten des CVUA Freiburg entscheidend erweitert.

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Der soeben erschienene Jahresbericht 2013 des CVUA Freiburg informiert über Besonderheiten und Schwerpunkte.JB 2013 CVUA Freiburg

 

 

 

Lesen Sie auch weitere Informationen und Berichte auf unserer Homepage unter www.cvua-freiburg.de. Dort berichten wir auch regelmäßig über aktuelle Themen aus unserem Hause.

 

 

 

Weitere Berichte zu ausgewählten Themen

Tiergesundheitsdiagnostik: Untersuchungszahlen

 

 

Bildnachweis

Robert Babiak jun., www.pixelio.de, Image-ID: 223507 (kleine Kunstwerke)

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Artikel erstmals erschienen am 11.06.2014 16:07:07

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