Zukunftsberuf Tiermedizinische Technologie – CVUA Karlsruhe und CVUA Stuttgart steigen in die Ausbildung ein!

Vera Beushausen, Birgitta Polley

 

Du bist interessiert an den verschiedenen Tierarten und ihren Erkrankungen? Dir liegen Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz am Herzen? Du magst die praktische Arbeit im Labor und möchtest dabei helfen, die medizinische Diagnostik und Versorgung von Tieren auch in Zukunft zu gewährleisten? Dann ist diese Ausbildung genau das Richtige für dich!

 

Bild 1: Blick in das Labor Bakteriologie am CVUA Stuttgart. Zwei Labormitarbeiterinnen fertigen bakteriologische Präparate auf Agarplatten an.

 

Das „Ausbildungszentrum Veterinärmedizinische Technologie“ in Freiburg geht ab September 2024 gemeinsam mit den Chemischen und Veterinäruntersuchungsämtern in Karlsruhe und Stuttgart neue Wege:
Alle drei Häuser werden eng zusammenarbeiten, um dir eine Ausbildung anzubieten, die dich optimal auf deinen späteren Beruf vorbereitet. Hierfür wird der theoretische Teil der Ausbildung blockweise in Freiburg, der praktische Ausbildungsteil entweder am CVUA in Karlsruhe oder in Stuttgart stattfinden.

 

Im praktischen Teil werden die verschiedenen Labore der Untersuchungsämter durchlaufen, so dass du jeden Teil der tiermedizinischen und Lebensmittel-Diagnostik direkt vor Ort kennenlernst und dir bereits erste praktische Fähigkeiten aneignen kannst.

 

Der erste Ausbildungsjahrgang startet im September 2024, selbstverständlich wird die dreijährige Ausbildungszeit vergütet!

 

 

Berufsbild Medizinische Technologin / Medizinischer Technologe für Veterinärmedizin (MTV)

Als MTV wirst du eng mit Tierärztinnen und Tierärzten zum Wohle der Tiergesundheit und der Lebensmittelsicherheit zusammenarbeiten. Die Arbeit findet überwiegend in modern ausgestatteten Laboren statt, in denen Proben von Tieren auf Krankheiten untersucht werden. Aber auch Lebensmittel werden auf krankmachende Bakterien und Viren sowie Rückstände und unerlaubte Stoffe untersucht. Dein Beruf trägt somit maßgeblich zur Tiergesundheit und zur Lebensmittelsicherheit bei.

 

Die Bandbreite der Aufgaben und der angewandten Untersuchungsmethoden ist groß:

• Aus Proben von Tieren und Lebensmitteln werden Bakterien auf den verschiedensten Nährböden angezüchtet, anschließend wird mit modernsten Methoden bestimmt, um welches Bakterium es sich genau handelt (Bild 1).
• Antibiotikaresistenzen werden erforscht, um dem Tierarzt die richtige Behandlung der erkrankten Tiere zu empfehlen. Lebensmittel werden auf Rückstände von verbotenen Antibiotika untersucht.
• Organproben erkrankter Tiere werden fixiert, in dünne Schnitte zerlegt und angefärbt, um anschließend unter dem Mikroskop feinste Organveränderungen zu erkennen. Auf diese Weise können beispielsweise auch Wurstwaren untersucht und so bestimmt werden, ob in ihnen tatsächlich das Fleisch verarbeitet wurde, welches auf der Verpackung angegeben ist.
• In Tupferproben wird mittels molekularbiologischer Methoden nach dem Genom von Krankheitserregern gesucht. Lebensmittel werden untersucht, ob sie frei sind von Salmonellen, Noroviren oder anderen krankmachenden Keimen.
• In Blutproben erkrankter Tiere wird nach Antikörpern gegen die verschiedensten Tierkrankheiten gesucht. Da oft sehr viele Proben gleichzeitig untersucht werden, kommen hier modernste Laborroboter zum Einsatz (Bild 2).
• Um Viren zu detektieren werden einige Proben auch im Elektronenmikroskop angeschaut (Bild 3).
• In Zellkulturen werden Viren angezüchtet und charakterisiert.
• Spannend ist auch die Suche nach Parasiten, die auf der Haut, im Darm oder in den Organen von Tieren leben, Krankheiten verursachen und auch für den Menschen gefährlich werden können. Mit verschiedenen Methoden werden die Parasiten aus den Proben herausgelockt oder freigelegt und dann unter dem Mikroskop bestimmt (Bild 4).

 

Bild 2: Blick in das Serologie-Labor am CVUA Stuttgart. Ein Labormitarbeiter und eine Labormitarbeiterin beladen gemeinsam ein Laborgerät mit Blutproben, die untersucht werden sollen.

 

Bild 3: Blick auf das Elektronenmikroskop des CVUA Stuttgart. Eine Mitarbeiterin bedient das Mikroskop. Auf einem Computer-Bildschirm werden die Viren gezeigt, die sie im Mikroskop sieht.

 

Weitere Informationen über das Berufsbild und die Ausbildung kannst du auf der Internetseite des Ausbildungszentrums in Freiburg oder auf der Internetseite zur MTV-Ausbildung des CVUA Stuttgart finden.

 

Ablauf der Ausbildung

Am 2. September 2024 beginnt der neue Ausbildungsgang: Du erhältst einen Ausbildungsvertrag und wirst einen großen Teil der Ausbildung mit praktischen Tätigkeiten im Untersuchungsamt verbringen. Dort arbeitest du in den verschiedenen Laboren, wirst von erfahrenen und engagierten Labormitarbeitern betreut und erhältst so eine intensive und praxisnahe Ausbildung. Der theoretische Unterricht sowie die Prüfungen finden blockweise im neuen Ausbildungszentrum Veterinärmedizinische Technologie (AVET) in Freiburg statt.

 

Folgende Zeitblöcke sind geplant:

• September 2024 bis März 2025: Unterricht im AVET in Freiburg
• April 2025 bis April 2026: praktische Ausbildung im CVUA
• Mai 2026 bis September 2026: Unterricht im AVET in Freiburg
• Oktober 2026 bis April 2027: praktische Ausbildung im CVUA
• Mai 2027 bis August 2027: schriftliche, mündliche und praktische Prüfungen

 

Bild 4: Blick in das Labor der Parasitologie am CVUA Stuttgart. Eine Mitarbeiterin wird von ihrem Mentor bei der Bearbeitung parasitologischer Proben angeleitet.

 

Bild 5: Arbeiten am Stickstofftank: ein Labormitarbeiter wird von seinem Mentor dabei angeleitet, Proben aus dem Stickstofftank zu entnehmen.

 

Die duale Ausbildung an zwei Standorten bietet dir viele Vorteile: Durch die Aufteilung der Ausbildungszeit zwischen Schule und Untersuchungsamt bekommst du von Beginn an die nötigen praktischen Kenntnisse, die du in deinem späteren Beruf benötigst. Fühlst du dich in dem entsprechenden Untersuchungsamt gut aufgehoben, besteht nach bestandener Prüfung eine gute Chance, deinen Ausbildungsplatz in ein Angestelltenverhältnis zu überführen. Auf diese Weise kannst du dann in einem gewohnten Umfeld direkt in dein Arbeitsleben starten. Während der Ausbildungszeit kannst du zwei spannende Städte und ihre Umgebungen kennenlernen. Eventuell liegt einer der Ausbildungsorte sogar nahe deiner Heimat, sodass du dein Lebensumfeld nicht für die gesamte Ausbildungszeit verlassen musst.

 

Bei der Suche nach einer Unterkunft ist dir das Ausbildungszentrum Veterinärmedizinische Technologie in Freiburg gerne behilflich.

 

 

Alle weiteren Informationen zum Ausbildungsplatz und wie du dich bewerben kannst, findest du auf den Internetseiten der CVUAs Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg unter dem Reiter „Ausbildungsplätze“ bzw. „Stellenausschreibungen".

 

Wir freuen uns auf Dich!

 

Bildernachweis

E. Hiller, CVUA Stuttgart

 

Artikel erstmals erschienen am 12.02.2024 10:44:21