Claudia Andlauer (CVUA Karlsruhe)
Brennwert | 387 kJ/ 93 kcal | |
Eiweiß | 7,5 g | |
Kohlenhydrate | 0,4 g | |
Fett | 6,8 g | |
Vitamin A | 166 µg | 21 %* |
Vitamin D | 1,8 µg | 36 %* |
Vitamin K | 5,4 µg | - |
Vitamin B2 | 0,245 mg | 15 %* |
Vitamin B12 | 1,2 µg | 120 %* |
Folsäure | 40 µg | 20 %* |
Panthothensäure | 1,0 mg | 17 %* |
Phosphor | 126 mg | 16 %* |
Selen | 6,0 µg | - |
Die Angaben unterliegen den bei Naturprodukten üblichen Schwankungen.
* Prozentsatz der empfohlenen Tagesdosis eines Erwachsenen nach Anlage 1 Nährwertkennzeichnungsverordnung.
Eiprodukte werden aus Vollei, Eiklar oder Eidotter (Eigelb) gewonnen und als flüssige, gefrorene oder getrocknete Halbfabrikate weiterverarbeitet, u.a. bei der Herstellung von Backwaren, Teigwaren, Mayonnaisen und Salatsoßen, Fleischerzeugnissen, Eiscreme und Eierlikör.
Jeder Bundesbürger verzehrt durchschnittlich 205 Eier im Jahr, davon ca. 40% verarbeitet in Lebensmitteln.
Die Kennzeichnung und Qualität von Hühnereiern ist EU-weit einheitlich sehr streng in Vermarktungsnormen und der EU-Hygienegesetzgebung geregelt. Aber auch andere Farmgeflügeleier von Vogelarten wie Gans, Ente und Wachtel sind in den EU-Hygieneverordnungen miterfasst. Ihr grundlegender Aufbau sowie ihre Inhaltsstoffe entsprechen weitgehend dem Hühnerei. Außer Wachteleiern besitzen sie jedoch kaum wirtschaftliche Bedeutung.
Praktisch alle Hühnereier, die der Verbraucher im Einzelhandel oder beim Erzeuger kauft, stammen aus sogenannten Hühnerfarmen. Der Legehennenbestand in Betrieben mit mehr als 3.000 Tieren betrug im Jahr 2007 ca. 41 Mio. Tiere. Die EU-Vermarktungsnormen unterscheiden 4 Haltungskategorien: Eier aus Freilandhaltung, Eier aus Bodenhaltung, Eier aus Käfighaltung (ggf. als „ausgestalteter Käfig“) und Bio-Eier. Aus welcher Haltungsform das Ei stammt, lässt sich seit Januar 2004 auch an dem Stempel auf dem Ei (Erzeugercode) erkennen. Der überwiegende Teil der Eier stammt derzeit jedoch noch aus Käfighaltung.
Die Eierschale von Hühnereiern der Güteklasse A muss beim Verkauf sauber und unverletzt sein. Das Waschen von Hühnereiern ist gesetzlich mit wenigen Ausnahmen verboten, da sonst die natürliche wachsartige Schutzschicht entfernt wird, die das Ei vor Keimbefall und Austrocknung schützt.
Schale und Kutikula | sauber, unbeschädigt, normale Form |
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Luftkammer | Höhe nicht über 6 mm, unbeweglich |
Dotter | beim Durchleuchten nur schattenhaft und ohne deutliche Umrisslinie sichtbar; beim Drehen des Eis nicht wesentlich von der zentralen Lage abweichend |
Eiklar | klar, durchsichtig |
Keim | nicht sichtbar entwickelt |
fremde Ein- und Auflagerungen | nicht zulässig |
Fremdgeruch | nicht zulässig |
Die Luftkammer befindet sich bei Eiern an der stumpfen Seite. Die Luftkammerhöhe stellt ein Qualitätskriterium dar, da sie mit zunehmendem Alter der Eier durch Abgabe von Wasserdampf durch die Eierschale größer wird.
Generell ist beim Umgang mit rohen Eiern Vorsicht geboten, denn es kann nie ganz ausgeschlossen werden, dass sie Salmonellen enthalten. Rohe Eier müssen daher gesetzlich binnen 21 Tagen nach dem Legen an den Verbraucher abgegeben werden. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist gemäß den EU-Vermarktungsnormen auf höchstens 28 Tage nach dem Legen begrenzt. Da sich Salmonellen aufgrund des Legevorgangs auch auf der Eierschale befinden können, ist die Wiederverwendung von Kartonverpackungen roher Eier nach den EU-Hygieneverordnungen nicht zulässig.
Roheihaltige Speisen wie Tiramisu oder selbst hergestellte Mayonnaise sollten umgehend verzehrt oder nach rascher Abkühlung auf +7 °C höchstens 24 Std. aufbewahrt werden.
In Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung für alte oder kranke Menschen oder Kinder (z.B. Krankenhäuser, Kindertagesstätten) müssen alle Lebensmittel, die unter Verwendung von rohen Bestandteilen der Hühnereier hergestellt wurden, vor der Abgabe zum Verzehr erhitzt werden, damit evt. vorhandene Salmonellen sicher abgetötet werden. Ratsamer ist es, gleich pasteurisierte Eiprodukte zu verwenden.
Eier und Eiprodukte werden sensorisch, mikrobiologisch und chemisch auf Qualitäts- und Frischekriterien untersucht, sowie die Kennzeichnung überprüft. Bei der sensorischen Untersuchung roher Eier umfasst dies beispielsweise routinemäßig das Durchleuchten, Messen der Luftkammer und Aufschlagen des Eies.
(1) Souci, Fachmann, Kraut, Die Zusammensetzung der Lebensmittel, Nährwert-Tabellen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 7. Auflage 2008.