Baden-Württemberg

Die Untersuchungsämter für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit

Gentechnik und Lebensmittel 2020 - Ergebnisse aus Baden-Württemberg liegen jetzt vor

Hans-Ulrich Waiblinger

 

Laborfoto: ExtraktionssäulenIm Jahr 2020 wurden insgesamt 442 Lebensmittelproben auf Bestandteile aus gv-Pflanzen untersucht, davon waren 22 positiv. Der Anteil positiver Proben (5,0 %) liegt damit geringfügig unter dem Niveau der letzten beiden Jahre (7,2 % in 2019 bzw. 5,6 % in 2018).
Erstmals seit dem großen Verunreinigungsfall 2009 bei Leinsaat war wieder nicht zugelassener gv-Leinsamen in vier Proben nachweisbar. Auch wurde wie im Vorjahr wieder nicht zugelassene gv-Papaya nachgewiesen; eine Probe einer gezuckerten Fruchtkonserve war betroffen.
Eine Überschreitung des Kennzeichnungsgrenzwertes von 0,9 % für zugelassene gv-Pflanzen wurde bei einer Probe Maisstärke festgestellt.

 

Bei den positiven Proben handelte es sich wieder überwiegend um Nachweise zugelassener gv-Pflanzen in sehr geringen Spuren unter 0,1 %.

 

Zwar etwas erhöht, aber immer noch als unauffällig zu bewerten, waren vier positive Befunde für gv-Soja über 0,1 %, die bei Tofu (2x), einem vegetarischen Alternativprodukt für Schnitzel sowie bei Sojalecithin erhalten wurden.

 

Im Pollenanteil eines konventionellen Importhonigs war gv-Soja nachweisbar; allerdings auch hier nur in sehr geringen Spuren, sodass dies keine Kennzeichnungspflicht nach sich zog.

 

Keine positiven Befunde wurden erhalten bei stichprobenartig überprüften Lebensmitteln aus weiteren GVO-relevanten Spezies wie Raps, Reis, Kartoffeln oder Zuckerrübe (s. Tabelle).

 

Tabelle: Untersuchung von Lebensmitteln auf gentechnische Veränderungen; nach Art des GV Organismus

Mais, Soja, Fruchtkonserve mit Papaya, Leinsamen
GV Pflanze bzw. GV Organismus Proben­zahl Zahl der positiven Proben
(Anteil in Klammern)
Proben mit nicht zugelassenen
gv-Pflanzen
(Anzahl)
Proben mit zugelassenen
gv-Pflanzen
über 0,9 %
Soja 158 15
(9,5 %)
0 0
Mais 77 1
(1,2 %)
0 1
Raps und Soja in Honig 29 1
(3,4 %)
0 0
Raps in Saat und Öl 14 0 0 0
Reis 61 0 0 0
Papaya 30 1
(3,30%)
1
(Event 16-0-1)
0
Leinsaat 25 4
(16%)
4
(Event FP967)
0
sonstige (Kartoffel, Zuckerrübe) 22 0 0 0
Botanische Verunreinigungen
Raps in Senf 16 0 0 0
Soja,
v.a. in Weizen und Teigwaren1
7 0 0 0
Sonstige
GV Mikroorganismen in Vitamin- bzw. Enzympräparaten 3 0 0 0
Summe 442 22
(5,0 %)
5 1

1 Anteil der botanischen Verunreinigung (Soja), bezogen auf das Erzeugnis jeweils unter 0,1% (basierend auf halbquantitativer Bestimmung). Bei derartig geringen Anteilen der Spezies der botanischen Verunreinigung werden nachgewiesene Anteile zugelassener GV Pflanzen i.d.R. als nicht kennzeichnungspflichtig angesehen.

 

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Weitere Informationen

Die Untersuchung auf gentechnische Veränderungen in Lebensmitteln

 

 

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Artikel erstmals erschienen am 08.06.2021 16:23:58

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