Das CVUA Sigmaringen stellt seinen Jahresbericht 2024 vor

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Sigmaringen veröffentlichte heute im Rahmen einer Pressekonferenz seinen Jahresbericht 2024.
Das CVUA Sigmaringen hat im vergangenen Jahr 8.500 Proben untersucht. Davon wurden 1.624 (ca. 19 %) beanstandet. Die Ursache für Beanstandungen lag bei 51 % der beanstandeten Proben in unzureichender und/oder irreführender Kennzeichnung bzw. Aufmachung der Lebensmittel- oder Tabakproben, begründet durch Kennzeichnungsmängel selbst oder aufgrund dessen, dass Inhalt und Angaben nicht übereinstimmten. 24 % der beanstandeten Proben Lebensmittel- oder Trinkwasserproben wurden wegen mikrobiologischen Verunreinigungen beanstandet.
Als gesundheitsschädlich mussten insgesamt 46 Proben (0,54 %) beurteilt werden, davon 25 Proben aus dem Tabakbereich sowie 21 Lebensmittelproben.
So wurden in vier Beschwerdeproben durch Verbraucher Fremdkörper entdeckt, z. B. aus Metall oder Kunststoff, in einem Fall auch Nagetierzähne. Die Fremdkörper waren dazu geeignet beim Verzehr der Lebensmittel Verletzungen im Mund- und Rachenraum zu verursachen. Sechs Proben wurden wegen hohen, allergologisch relevanten, jedoch nicht deklarierten Bestandteilen von Allergenen als gesundheitsschädlich beurteilt., darunter Erdnüsse im Teigmantel, die als Kichererbsen verkauft wurden, sowie drei Proben Fleisch- und Wurstwaren mit Senf und zwei Proben „Weizengrieß“, die Milch enthielten. Aufgrund von mikrobiologischen Verunreinigungen mussten insgesamt 11 Proben als gesundheitsschädlich beurteilt werden. Dabei handelte es sich in 10 Fällen um Staphylokokken in Käseproben und um eine Probe Geflügel-Fleischwurst mit Listerien.
Ein Hype im letzten Jahr war sicherlich die „Dubai-Schokolade“. Daher befassen sich zwei Artikel aus unserem Zentrallabor für Mykotoxine (Schimmelpilzgifte) mit diesem Sonderprogramm sowie mit der Untersuchung von Pistaziencremes und Sesampasten auf verschiedene Mykotoxine.
Neben Lebensmitteln werden am CVUA Sigmaringen auch Tabakwaren und Trinkwasser untersucht. Daher befasst sich ein Artikel mit der Überwachung von sog. Trinkwasser-Kleinanlagen. Im Tabaklabor werden seit Jahren auch neuartige Tabakprodukte kontrolliert. In zwei Artikel geben wir Ihnen Einblicke in die Untersuchung von Einweg-E-Zigaretten und Tabak zum oralen Gebrauch.
Insbesondere bei pflanzlichen Lebensmitteln können Schädlinge oder Pilzbefall ein Problem darstellen. Am Beispiel von Maronen und Getreideerzeugnissen stellen wir Ihnen mit eindrucksvollen Fotos vor, wie diese Erzeugnisse befallen sein können und welche Maßnahmen der Verbraucher zu Hause zur Erkennung, Bekämpfung und Prävention von Befällen ergreifen kann. Neben der Überwachung von konventionellen Erzeugnissen, werden jährlich im Rahmen des Öko-Monitorings in Baden-Württemberg unterschiedliche Projekte im Bereich von Bio-Produkten durchgeführt. Unser Fleischlabor befasste sich daher mit der Untersuchung von gepökelten Bio-Fleischerzeugnissen auf die Konservierungsstoffe Nitrit und Nitrat aus Pökelsalz oder Extrakten. Diese und weitere Artikel, zu z. B. Aromen in Lebensmitteln, Ergebnisse von unter Kostendruck stehenden Orangensäften oder dem mikrobiologischen Status von Büffelmozzarella, sowie viele Infos und Tipps in unseren blau hinterlegten Infokästen, können Sie ausführlich in unserem Bericht nachlesen. Highlights, Einblicke in unser Amt sowie Zahlen und Fakten runden die Themen ab.
Den vollständigen Jahresbericht 2024 des CVUA Sigmaringen finden Sie auf unserer Homepage unter
Hintergrundinformationen:
Das CVUA Sigmaringen ist als technische Fachbehörde im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung für den gesundheitlichen Verbraucherschutz für das Land Baden-Württemberg tätig. Zu den Dienstaufgaben gehören die chemisch-analytischen und mikrobiologischen Untersuchungen und Beurteilungen von Lebensmitteln, Trinkwasser und Tabakerzeugnissen. Das CVUA Sigmaringen ist in Baden-Württemberg Zentrallabor für Tabakerzeugnisse, Fruchtsäfte und Konfitüren, Getreideprodukte, Aromastoffe, Hülsenfrüchte, Ölsamen und Schalenobst. Ebenso werden zentral Lebensmittel auf Mykotoxine und Rückstände in Trinkwasser untersucht. Darüber hinaus ist das CVUA Sigmaringen Schwerpunktlabor für Milch und Milcherzeugnisse im Zuständigkeitsbereich der Regierungsbezirke Freiburg, Karlsruhe und Tübingen. Weiter werden für den Zuständigkeitsbereich des Regierungsbezirks Tübingen mit ca. 1,8 Millionen Einwohnern Backwaren, Teigwaren, Fleischerzeugnisse, vegane Ersatzprodukte sowie Speiseeis untersucht. Grundlage für die Untersuchung und Beurteilung der Proben sind zahlreiche gesetzliche Vorschriften auf europäischer und nationaler Ebene, die den Verbraucher vor gesundheitlichem Schaden und vor Täuschung schützen. Durch Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien und ständiger Fortbildung befinden sich die Sachverständigen auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und Forschung. Im CVUA Sigmaringen sind ca. 115 Beschäftigte, davon ca. 30 Lebensmittelchemiker, Tierärzte und Biologen tätig. Pro Jahr werden über 8.000 Proben untersucht und beurteilt.