Das CVUA Sigmaringen stellt seinen Jahresbericht 2023 vor

 

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Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Sigmaringen veröffentlichte heute im Rahmen einer Pressekonferenz seinen Jahresbericht 2023.

 

Am CVUA Sigmaringen wurden im vergangenen Jahr 8.121 Proben untersucht. Davon waren 1.480 (ca. 18 %) zu beanstanden. Die überwiegende Anzahl an Beanstandungen bezogen sich auf eine unzureichende und/oder irreführende Kennzeichnung bzw. Aufmachung der Lebensmittel- oder Tabakproben (44 % der beanstandeten Proben) oder auf mikrobiologische Verunreinigungen der Lebensmittel- oder Trinkwasserproben (28 % der beanstandeten Proben).

 

Erfreulicherweise mussten nur 37 Proben (0,46 %), davon 30 Proben aus dem Tabakbereich und sieben Lebensmittelproben, als gesundheitsschädlich beurteilt werden. In zwei Beschwerdeproben wurden durch Verbraucher Fremdkörper entdeckt: Eine Glasscherbe in einem Apfel-Rhabarber-Saft sowie ein Metallstift in einem gefüllten Dönerbrot. Die Fremdkörper waren dazu geeignet beim Verzehr der Lebensmittel Verletzungen im Mund- und Rachenraum zu verursachen. Fünf Proben, darunter ein Haselnusseis mit Sojaanteilen sowie vier Fleisch- und Wurstwaren mit Senf wurden wegen hohen, allergologisch relevanten, jedoch nicht deklarierten Bestandteilen der genannten Allergene als gesundheitsschädlich beurteilt. Glücklicherweise musste im Berichtsjahr keine Probe aufgrund von mikrobiologischen Verunreinigungen als gesundheitsschädlich beurteilt werden.
Wasser ist nicht gleich Wasser: Ein Artikel aus dem Trinkwasserlabor beschäftigt sich mit den rechtlichen Unterschieden von verschiedenen Wasserarten und aufgrund einer Probe eines „Sauerbrunnens“ mit der Fragestellung, wann Trinkwasser überhaupt Trinkwasser ist. Zudem erhalten Sie Infos zu Arzneimittelrückständen und zu krebserregendem Chrom(VI) in Trinkwasser.
Neben Lebensmitteln und Trinkwasser werden am CVUA Sigmaringen auch Tabakwaren untersucht. Dabei werden seit Jahren auch neuartige Tabakprodukte kontrolliert. Ein Artikel befasst sich hierbei mit neuartigen, psychoaktiven Cannabinoiden wie HHC in E-Zigaretten.
Im Bereich der Kontrolle von Lebensmitteln finden Sie vom Zentrallabor für Mykotoxine (Schimmel-pilzgifte) einen Übersichtsartikel über die Belastung von unterschiedlichsten Produkten.
Im Schwerpunktlabor für Milcherzeugnisse wird u. a. Speiseeis untersucht. In einem Artikel erfahren Sie, ob der bekannte leberschädigende Aromastoff Cumarin, der natürlich u. a. in Zimt enthalten ist, nicht nur bei Zimtsternen, sondern auch bei Zimteis ein Problem in der Weihnachtszeit darstellt.
Erfreulich: Unsere Untersuchungen von Opiumalkaloiden in Speisemohn zeigen, dass nach Jahren von z. T. sehr hoher Belastung und nach unseren Bemühungen um diese Ergebnisse, die Verbraucher durch die Einführung von Höchstmengen nun wieder bedenkenlos Mohnkuchen backen können. Diesen und weitere Artikel zu z. B. Ergebnissen von nicht zugelassenen Zusatzstoffen in Fruchtsäften und Fruchtnektaren, einer Verbraucherbeschwerde von Baumkuchen oder über die Weiterentwicklung der seit einigen Jahren berichteten Untersuchungsmethode zur Identifizierung von sogenannter „A2-Milch“, können Sie ausführlich in unserem Bericht nachlesen.

 

Den vollständigen Jahresbericht 2023 des CVUA Sigmaringen finden Sie auf unserer Homepage unter 

www.cvua-sigmaringen .

 

 

Hintergrundinformationen: Das CVUA Sigmaringen ist als technische Fachbehörde im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung für den gesundheitlichen Verbraucherschutz für das Land Baden-Württemberg tätig. Zu den Dienstaufgaben gehören die chemisch-analytischen und mikrobiologischen Untersuchungen und Beurteilungen von Lebensmitteln, Trinkwasser und Tabakerzeugnissen. Das CVUA Sigmaringen ist in Baden-Württemberg Zentrallabor für Tabakerzeugnisse, Fruchtsäfte und Konfitüren, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, Ölsamen und Schalenobst sowie für die Untersuchung auf Mykotoxine und Aromastoffe sowie für Rückstände in Trinkwasser. Darüber hinaus ist das CVUA Sigmaringen Schwerpunktlabor für Milch und Milcherzeugnisse im Zuständigkeitsbereich der Regierungsbezirke Freiburg, Karlsruhe und Tübingen. Weiter werden für den Zuständigkeitsbereich des Regierungsbezirks Tübingen mit ca. 1,8 Millionen Einwohnern Backwaren, Teigwaren, Fleischerzeugnisse, vegane Ersatzprodukte sowie Speiseeis untersucht. Grundlage für die Untersuchung und Beurteilung der Proben sind zahlreiche gesetzliche Vorschriften auf europäischer und nationaler Ebene, die den Verbraucher vor gesundheitlichem Schaden und vor Täuschung schützen. Durch Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien und ständiger Fortbildung befinden sich die Sachverständigen auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und Forschung. Im CVUA Sigmaringen sind ca. 115 Beschäftigte, davon ca. 30 Lebensmittelchemiker, Tierärzte und Biologen tätig. Pro Jahr werden um die 8.000 Proben untersucht und beurteilt.

 

 

 

Artikel erstmals erschienen am 01.08.2024