QM macht auch vor Corona nicht halt

LCIPs Sigmaringen: Selina Kampf, Dorothee Schroth, Katrin Luib, Sandra Tamosaite

 

Am CVUA Sigmaringen werden die Lebensmittelchemiker/innen im Praktikum (LCiP) neben vielen anderen Themengebieten auch im Bereich Qualitätsmanagement (QM) ausgebildet. Um einen Einblick in die QM zu bekommen, fand auch dieses Jahr wieder ein Seminar statt, in dem die QM-Grundlagen, insbesondere Gesprächstechniken und Vorgehen bei internen Audits, vermittelt wurden. Voller Motivation bereiteten sich die vier LCiPs auf das Seminar vor, da ein paar Tage später ein internes Audit in der Abteilung Trinkwasser angedacht war, bei dem sie teilnehmen durften. Unter der Annahme, bei diesem Trinkwasser-Audit „nur“ stille Zuhörer zu sein, die sich Notizen machen dürfen, starteten die LCiPs in das Seminar. Umso überraschender war die Nachricht, dass die LCiPs das Audit selbst vorbereiten und durchführen. Dies führte zu ratlosen Gesichtern, da keine der LCiPs Auditerfahrungen vorweisen konnte und QM im Studium auch kaum zur Sprache kam.

 

Nach dem Seminar hieß es also, sich dieser Herausforderung zu stellen und Fragen an die Labormitarbeiter im Rahmen des internen Audits vorzubereiten. Zur Vorbereitung wurden DIN Normen, Prüfvorschriften und DAkkS-Dokumente gewälzt. Jede der vier LCiPs suchte sich zwei trinkwasserspezifische Parameter aus, die im Labor routinemäßig überprüft werden und überlegte sich dazu spezielle Fragen. Gemeinsam wurde diskutiert, ob die Fragen zu den Parametern sinnvoll sind und ob alle Zahlen, Daten und Fakten abgeprüft werden. Zusätzlich sollten auch andere allgemeine QM-relevante Themen im Bereich Trinkwasser abgedeckt werden.

 

Audit,

 

Dann kam auch schon der Tag des internen Audits. Vorab trafen sich die LCiPs mit den QM Beauftragten zu einer kurzen Besprechung, um den Ablauf und die Fragen noch einmal durchzusprechen. Und dann ging es auch schon los. Doch halt - irgendwas war da doch noch?! Ach ja stimmt, eine Frage sollte in Corona-Zeiten noch geklärt werden. Reicht der Platz im Labor aus, um den Corona-Abstand zu wahren? Schnell stand fest, dass es trotz eines großen Labors nicht möglich war, den gebotenen Sicherheitsabstand zu gewährleisten. Und so waren die 14 Teilnehmer dank Corona nicht nur mit der typischen Laborschutzausrüstung ausgestattet, sondern jeder trug zusätzlich noch einen Mundschutz. Dadurch wurde das Audit zu einem unvergesslichen Erlebnis.

 

Audit,

 

Trotz der erschwerten Bedingungen nahmen die LCiPs voller Eifer ihre Aufgabe wahr. Nach ein paar einleitenden Worten der QM-Beauftragten duften sie nacheinander in die Rolle der Auditorin schlüpfen und ihre Fragen stellen. Währenddessen machten sich die anderen LCiPs Notizen. Nach jeder Auditorin wurde eine kurze Pause gemacht und „Manöverkritik“ abgehalten. So konnten die angesprochenen Themen rekapituliert und festgehalten werden. Das Feedback der Labormitarbeiter gab den LCiPs die Gelegenheit, sich selber in dieser ungewohnten Rolle zu reflektieren. Zuletzt durften die LCiPs ihre eigenen Eindrücke des Audits schildern.

 

Audit,

 

Alles in Allem kamen die LCiPs zu dem Ergebnis, dass die Rolle als Auditorin doch sehr ungewohnt war, aber dennoch Spaß gemacht hat. Zudem konnten Erfahrungen für die berufliche Zukunft gesammelt werden. Audits gehören zwar nicht immer zur täglichen Arbeit der Lebensmittelchemiker/ innen, aber dennoch werden sie regelmäßig im Rahmen der QM-Tätigkeiten durchgeführt.

 

Im Anschluss an das Audit wurde von den LCiPs gemeinsam ein Auditprotokoll erstellt. Trotz kleinerer Anmerkungen war das Ergebnis des Audits insgesamt sehr positiv. Schlussendlich würden die LCiPs, mit der Unterstützung der QM-Beauftragten, jederzeit wieder ein Audit durchführen.

 

 

Artikel erstmals erschienen am 28.08.2020