2. Freiburger MALDI-Meeting – Über 65 Fachleute nahmen teil

Dr. Annemarie Sabrowski, Dr. Christine Wind

 

Abb. 1: Zahlreiche Teilnehmer verfolgten die Vorträge beim 2. Freiburger MALDI-MeetingAm 06. Dezember 2016 veranstaltete das CVUA Freiburg das 2. Freiburger MALDI-Meeting. Die Veranstaltung stieß auch in diesem Jahr wieder auf sehr großes Interesse bei über 65 Fachleuten aus ganz Deutschland. Mit dem Meeting wurde eine Plattform zum fachlichen Austausch etabliert für Anwender aus verschiedenen Disziplinen wie der Human-und Veterinärmedizin sowie den amtlichen Untersuchungseinrich- tungen. Neben verschiedenen Beiträgen zum Themenschwerpunkt „Mehlwurm, Fisch und Rind - Einsatz der MALDI-TOF-MS zur Tierart-identifizierung" wurde auch das letztjährige Thema „Subtypisierung von Mikroorganismen" wieder aufgegriffen.

 

Die MALDI-TOF-Technologie ist inzwischen zu einem selbstverständlichen täglichen Element der Identifizierung und Bestätigung von Mikroorganismen im Lebensmittel- und Diagnostikbereich geworden und hält immer mehr Einzug in weitere Themengebiete wie beispielsweise der Tierartenbestimmung. Informationen zu Datenbankeinträgen von Tierarten und Mikroorganismen, die von Anwendern für Anwender zur Verfügung gestellt werden, sind auf der MALDI-TOF MS User Platform „MALDI-UP" zu finden.

 

Vor dem Hintergrund Gesundheitsschutz und Schutz des Verbrauchers vor Täuschung ist die eindeutige Zuordnung der Tierart für die amtliche Lebensmitteluntersuchung von entscheidender Bedeutung. Mit der MALDI-TOF-Massenspektrometrie ist ein Verfahren vorhanden, das innerhalb kürzester Zeit und mit vergleichbar geringem Kostenaufwand eine Identifizierung ermöglicht, sowohl im Bereich der Säugetiere, Fische als auch Insekten.

 

BuffalowürmerSilke Helble vom CVUA Freiburg hielt den Eröffnungsvortrag zum Thema Insekten als Lebensmittel. In weiten Teilen der Weltbevölkerung bereits fester Bestandteil des Speiseplans, rücken essbare Insekten auch in Europa mehr und mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung. Silke Helble führte die Zuhörer durch die rechtlichen Rahmenbedingungen, zeigte Möglichkeiten und Gefahren beim Verzehr von Insekten auf und leitete damit auf den nachfolgenden Vortrag über, in dem Ramona Diekmann und Bettina Scherer, beide ebenfalls vom CVUA Freiburg, ihre Erfahrungen bei der Identifizierung von Insektenarten mittels MALDI-TOF-Massenspektrometrie präsentierten. Es wurde die am CVUA Freiburg entwickelte Datenbank vorgestellt. Mit dem beschriebenen Verfahren, bestehend aus spezifischer Probenvorbereitung und der anschließenden massenspektrometrischen Messung, wird die Bestimmung der jeweiligen Insektenart innerhalb kurzer Zeit ermöglicht.

 

HirschgulaschEkkehard Hiller vom CVUA Stuttgart berichtete in seinem Vortrag „Identifizierende Spektroskopie - Tiere im MALDI-TOF MS" über seine Erfahrungen bei der Untersuchung von Rohfleisch, gekochten und gebratenen Erzeugnissen sowie über die Einflüsse von Lagerung und Reifung. Es wurden Probenvorbereitung, Datenbank und Validierung des am CVUA Stuttgart entwickelten Verfahrens zur Fleischartenbestimmung gezeigt.

 

Red TilapiaDie Identifizierung von Speisefisch wurde in zwei Vorträgen behandelt: Gesche Spielmann vom LGL Oberschleißheim präsentierte ihre Ergebnisse zum Vergleich verschiedener Probenaufbereitungsverfahren für die Identifizierung von Fischarten mittels MALDI-TOF MS. Ihre umfassenden Untersuchungen beinhalteten neben dem Vergleich verschiedener Extraktionsmethoden auch den Einfluss von Fettgehalt und Lagerung/Verarbeitung der Proben auf die Messergebnisse. Jannika Fuchs und Franziska Eisenbeiss, beide vom CVUA Karlsruhe, gaben einen Einblick in den aktuellen Stand der Speisefisch-Datenbank und erste Validierungsstudien wurden vorgestellt. Es wurden Untersuchungen an rohen, gegarten und geräucherten Fischen sowie an weiteren Produkten wie Kaviar und Garnelen durchgeführt.

 

Staphylococcus aureus Dr. BeckerDitte Find von Bruker Daltonics, Copenhagen, Denmark stellte dem Auditorium in ihrem Vortrag „Discriminating MRSA strains by direct transfer Maldi-TOF-MS" die Ergebnisse eines Ringversuchs zum Einsatz der MALDI-TOF Subtypisierung bei der Unterscheidung von methicillin-resistenten Staphylococcus aureus Stämmen vor. Durch den Vergleich von MALDI-TOF Spektren werden Übereinstimmungen und Unterschiede bei verschiedenen Stämmen ermittelt. Die Technik kann somit zur weitergehenden Stammcharakterisierung verwendet werden.

 

Den Nachmittag beschloss Christine Wind vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg mit einem Bericht über aktuelle Themen, die beim Biotyper User Group Meeting der Firma Bruker in Bremen im November 2016 vorgestellt wurden.

 

Die Referenten beim 2. MALDI-Meeting in Freiburg

Abbildung 2: Referenten beim 2. Freiburger MALDI-Meeting (v.l.n.r.): Gesche Spielmann, Ramona Diekmann, Silke Helble, Bettina Scherer, Ekkehard Hiller, Christine Wind, Ditte Find, Jannika Fuchs, Franziska Eisenbeiss

 

Weitere Informationen zum Thema MALDI-TOF MS am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg:

Fortsetzung folgt... Der Termin für das 3. Freiburger MALDI-Meeting am CVUA Freiburg wird rechtzeitig auf der Homepage sowie im Deutschen Tierärzteblatt bekannt gegeben.

 

Der Beitrag „1. Freiburger MALDI-Meeting - ein voller Erfolg" berichtet über das im Jahr 2015 erstmalig stattgefundene Freiburger MALDI-Meeting.

 

 

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Artikel erstmals erschienen am 01.02.2017