1. Freiburger MALDI-Meeting – ein voller Erfolg

Dr. Annemarie Sabrowski, Dr. Christine Wind

 

Maldi-Tof„ES BEGAB SICH ZU EINER ZEIT ...
im Jahre 2012 ...
da sich ein neues technisches Zeitalter in der Mikrobiologie abzeichnete ..."

 

Mit diesen Worten begrüßte die Amtsleiterin des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Freiburg, Frau Dr. Heike Goll, die Teilnehmer des ersten Freiburger MALDI-Meetings.

 

In den vergangenen Jahren zeichnete sich die MALDI-TOF Massenspektrometrie als ein Werkzeug ab, das insbesondere die Identifizierung und Bestätigung von Mikroorganismen deutlich vereinfacht und beschleunigt. Im Jahr 2012 wurde in den Untersuchungsämtern des Landes Baden-Württemberg mit der Beschaffung der ersten Geräte die gemeinsame Entscheidung getroffen in diese Technologie zu investieren (Abbildung 1).

 

Inzwischen ist die MALDI-TOF-Technologie zu einem selbstverständlichen täglichen Element der Identifizierung und Bestätigung von Mikroorganismen im Lebensmittel- und Diagnostikbereich geworden. Die abschließende Bestätigung mittels MALDI-TOF MS ist im CVUA Freiburg als Bestandteil vieler Prüfverfahren von der DAkkS akkreditiert, z.B. beim Nachweis von Krankheitserregern wie Campylobacter, Vibrio oder Yersinia.

 

Deswegen sahen wir die Zeit gekommen zum 1. Freiburger MALDI-Meeting einzuladen, um uns über die aktuellen Entwicklungen und Erkenntnisse in der Anwendung der MALDI-TOF Massenspektrometrie im mikrobiologischen Labor auszutauschen.

 

1. Freiburger MALDI-Meeting

Abb. 2: Zahlreiche Teilnehmer verfolgten die Vorträge beim 1. Freiburger MALDI-Meeting

 

Die Veranstaltung weckte großes Interesse bei über 65 Teilnehmern aus ganz Deutschland (Abbildung 2). Mit dem Meeting wurde eine Plattform zum fachlichen Austausch geschaffen für Anwender aus verschiedenen Disziplinen wie der Human- und Veterinärmedizin sowie den amtlichen Untersuchungseinrichtungen. Als innovatives Schwerpunktthema wurde die Subtypisierung von Mikroorganismen zur weitergehenden Stammcharakterisierung behandelt. Weitere Vorträge befassten sich mit der Resistenzbestimmung sowie der Tierartenidentifizierung mittels MALDI-TOF MS (Abbildung 3).

 

Die Referenten

Abb. 3: Referenten beim 1. Freiburger MALDI-Meeting (v.l.n.r.): Søren Lehmann, Dr. Christine Wind, Dr. Jörg Rau, Sandra Schill, Stephanie Vick

 

Dr. Christine Wind vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg hielt den Eröffnungsvortrag mit einem Bericht über aktuelle Themen, die beim Biotyper User Group Meeting der Firma Bruker in Bremen im November 2015 vorgestellt wurden.

 

Erfahrungen zur Tierartenbestimmung über Massenspektrometrie wurden von Dr. Jörg Rau vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart präsentiert. Informationen zu Datenbankeinträgen von Tierarten und Mikroorganismen, die von Anwendern für Anwender zur Verfügung gestellt werden, sind auf der MALDI-TOF MS User Platform „MALDI-UP" zu finden.

 

Søren Lehmann von Bruker Daltonics, Copenhagen, Denmark stellte dem Auditorium in seinem Vortrag Grundlagen und Beispiele der Subtypisierung von Mikroorganismen sowie der Resistenzbestimmung vor.

 

Das Thema Subtypisierung wurde vertieft durch die Beiträge von Sandra Schill und Stephanie Vick, beide vom Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg, die einen Einblick in ihre Ergebnisse bei der Subtypisierung von Listeria monocytogenes Isolaten und bei der Differenzierung von Vibrio cholerae und Vibrio mimicus mittels MALDI-TOF Massenspektrometrie gaben.

 

Infokasten

Der Einsatz der Matrix Assisted Laser Desorption/Ionisation-Time Of Flight Massenspektrometrie (MALDI-TOF MS) hat sich innerhalb der letzten Jahre in zahlreichen mikrobiologischen Laboren etabliert. Wo früher mit klassischen Verfahren ein bis mehrere Tage benötigt wurden, können mit dieser innovativen Technik Mikroorganismen in weniger als 15 Minuten identifiziert werden.

 

Ein Meilenstein für die Human- und Veterinärmedizin, wie auch für die Tätigkeit der Untersuchungsämter im Dienste von Verbraucherschutz, Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit. Weitere Einsatzmöglichkeiten zeichnen sich für die Zukunft ab: die weitergehende Stammcharakterisierung (Subtypisierung), die Resistenzbestimmung von Mikroorganismen sowie die Artenidentifizierung bei Wirbeltieren, Insekten oder Pilzen.

 

Weitere Informationen zum Thema MALDI-TOF MS am
Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg:

Fortsetzung folgt... Der Termin für das 2. Freiburger MALDI-Meeting am CVUA Freiburg wird rechtzeitig auf der Homepage sowie im Deutschen Tierärzteblatt bekannt gegeben.

 

Der Artikel „MALDI-TOF-Massenspektrometrie - eine Technik erobert die mikrobiologische Untersuchung" informiert über die Erfahrungen aus dem Alltag der Lebensmittelmikrobiologie des CVUA Freiburg und gewährt einen Blick über den Tellerrand.

 

Der Beitrag „Ein unerwarteter Befund: Yersinia enterocolitica in der Mastitisdiagnostik - Ein Fallbericht aus dem Laboralltag" zeigt den Einsatz der MALDI-TOF-MS als tägliches Element zur Identifizierung und Bestätigung von Mikroorganismen.

 

 

Bildnachweis

alle CVUA Freiburg

 

 

Artikel erstmals erschienen am 08.03.2016