Gentechnik und Lebensmittel 2023- Ergebnisse aus Baden-Württemberg liegen jetzt vor
Hans-Ulrich Waiblinger, Dr. Klaus Pietsch
Im Jahr 2023 wurden in Baden-Württemberg insgesamt 474 Lebensmittelproben auf Bestandteile aus gv-Pflanzen untersucht, davon waren 30 positiv. Der Anteil positiver Proben blieb mit 6,3 % auf dem Niveau der Vorjahre (7,5 % (2022) bzw. 4,9 % (2021)).
Nicht zugelassene gentechnische Veränderungen waren lediglich in einer Probe Nudeln auf Reisbasis nachweisbar.
Eine Überschreitung des Kennzeichnungsgrenzwertes von 0,9 % für in Lebensmitteln und Futtermitteln zugelassene gv-Pflanzen wurde bei drei Proben von unterschiedlichen Chargen eines Maischips-Erzeugnisses festgestellt.
Bei den positiven Proben handelte es sich wieder überwiegend um Nachweise in Lebensmitteln und Futtermitteln zugelassener gv-Pflanzen in sehr geringen Spuren unter 0,1 %, zumeist bei Sojaprodukten. Aber auch in Rapssaat waren wie in 2022 vermehrt Spuren gentechnischer Veränderungen nachweisbar.
Allesamt negativ waren die Ergebnisse bei weiteren relevanten Produktgruppen bzw. Pflanzenspezies wie Leinsamen, Tomate oder Papaya.
Auch im Pollenanteil der untersuchten Honige wurde keine Erbsubstanz aus gv-Pflanzen nachgewiesen.
Ein auffälliges Ergebnis wurde im Screening auf Bestandteile von gv-Mikroorganismen bei einer Probe einer Fitness-Pulvernahrung erhalten.
Tabelle: Untersuchung von Lebensmitteln auf gentechnische Veränderungen in BW; nach Art des GV Organismus
GV Pflanze bzw. GV Organismus | Probenzahl | Zahl der positiven Proben (Anteil in Klammern) |
Proben mit nicht zugelassenen gv-Pflanzen (Anzahl) |
Proben mit zugelassenen gv-Pflanzen über 0,9 % |
---|---|---|---|---|
Soja | 160 |
17
(10,6 %) |
0 | 0 |
Mais | 71 |
4
(5,6 %)
|
0 | 3 |
Raps und Soja in Honig | 42 |
0
|
0 | 0 |
Raps in Saat (Erntegut) | 24 | 6 (25,0 %) |
0 | 0 |
Reis | 60 |
1
(1,7 %) |
1
(Event nicht identifizierbar)
|
0 |
Papaya | 27 | 0 | 0 | 0 |
Leinsaat | 28 | 0 | 0 | 0 |
sonstige (Tomate, Zuckerrübe) |
17 | 0 | 0 | 0 |
Botanische Verunreinigungen | ||||
Raps in Senf | 19 | 11 (5,3 %) |
0 | 0 |
Sonstige | ||||
GV-Lachs | 11 | 0 | 0 | 0 |
GV-Mikroorganismen | 15 | 1 (6,7 %) |
0 | 0 |
Summe | 474 | 30 (6,3 %) |
1 | 3 |
1 Anteil der botanischen Verunreinigung (Raps), bezogen auf das Erzeugnis unter 0,1% (basierend auf halbquantitativer Bestimmung). Bei derartig geringen Anteilen der Spezies der botanischen Verunreinigung werden nachgewiesene Anteile für Lebensmittel und Futtermittel zugelassener gv-Pflanzen i.d.R. als nicht kennzeichnungspflichtig angesehen.
Lesen Sie den ausführlichen Bericht
Weitere Informationen
Die Untersuchung auf gentechnische Veränderungen in Lebensmitteln
Ergebnisse des GVO-Erntemonitorings 2023
Bildnachweis
alle CVUA Freiburg