Grüner Tee aus Japan und anderen Ländern Ostasiens: Keine künstliche Radioaktivität nachweisbar

Dr. Martin Metschies (CVUA Freiburg), Dr. Rüdiger Weißhaar (CVUA Stuttgart)

 

Grüner Tee

Von links: Bancha (Japan), Grüntee (China), Oolong (halbfermentiert, Taiwan), Foto: M. Metschies

Grüner Tee gilt als gesundes Lebensmittel und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Er kommt häufig aus Japan. Doch auch 10 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011 beschäftigt das Thema Radioaktivität in japanischem bzw. asiatischem Tee noch die Verbraucherinnen und Verbraucher. Dies wird aus entsprechenden Verbraucheranfragen bei der amtlichen Lebensmittelüberwachung deutlich.

 

Exportkontrollen Japans sowie strenge EU-Einfuhrkontrollen stellen seit 2011 sicher, dass nur unbelastete Ware den hiesigen Markt erreicht. Darüber hinaus wurden in Baden-Württemberg auch Stichproben aus dem Handel untersucht.

 

Untersuchungen der Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter Stuttgart und Freiburg ergaben damals wie heute keine messbaren Gehalte an künstlichen Radionukliden wie Cs-137 (Einfuhrgrenzwert: 500 Becquerel/kg, Bq/kg) in Tees aus Japan und anderen Ländern Ostasiens.

 

Bezeichnung Probenzahl Jahr Herkunft Cs-137 [Bq/kg] K-40 (nat. Nuklid) [Bq/kg]
Schwarzer Tee 2 2010-2012 Türkei 3,6 / 40 *) Ø ca. 500
Grüner Tee 5 2010-2012 Asien < 1,5  
Grüner Tee, halbfermentierter Tee 10 2021 Japan, China, Taiwan, Südkorea alle < 1,5  

*) Gehalte stammen aus Tschernobyl-Unfall (1986)

Infokasten

Übrigens: Tee enthält viel Kalium und damit – unvermeidbar verbunden – auch das natürliche, radioaktive Begleit-Isotop Kalium-40 (K-40). Die durchgeführten Messungen ergaben die für Tee üblichen K-40-Gehalte von 300-700 Bq/kg. In seiner radiobiologischen Wirkung ist K-40 dem Cs-137 sehr ähnlich. Nähere Informationen zum Thema „natürliche Strahlenbelastung“ finden Sie unter:

 

Strahlenbelastung des Menschen durch natürliche und künstliche radioaktive Quellen

 

 

Artikel erstmals erschienen am 09.03.2021