Jahresbericht des CVUA Sigmaringen veröffentlicht

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Sigmaringen veröffentlichte heute im Rahmen einer Pressekonferenz seinen Jahresbericht 2019.

Im CVUA Sigmaringen wurden im vergangenen Jahr ca. 7700 Proben untersucht. Lediglich 19 % der Proben waren zu beanstanden. Davon bezog sich etwa die Hälfte der Beanstandungen auf eine unzureichende oder irreführende Kennzeichnung oder Aufmachung. Aufgrund mikrobiologischer Verunreinigungen wurden 31 % der Proben beanstandet.

Insgesamt wurden nur zehn Proben (0,13 %) als gesundheitsschädlich beurteilt, ein sehr erfreuliches Ergebnis. Entdeckt wurde jeweils ein metallisch aussehender Fremdkörper in einer Kräuterbutter sowie in einer Rotwurst aus einem „Hausmacher Wurstpaket“, zwei scharfkantige, blaue Kunststoffstückchen in einem Baguette und eine Glasscherbe in einer Apfelsaftflasche. Jeder dieser Fremdkörper könnte beim Verzehr Verletzungen im Mund- und Rachenraum verursachen. Aus mikrobiellen Gründen wurde eine Zwiebelmettwurst sowie ein Frischwurstaufschnitt als gesundheitsschädlich beurteilt, da diese Proben einen hohen Gehalt an Listerien (Listeria monocytogenes) aufwiesen. Listeria monocytogenes ist der Erreger, der die bei Menschen und Tieren vorkommende Erkrankung Listeriose auslösen kann. Darüber hinaus wurden in zwei unterschiedlichen Grillwürsten, in einer Lammsalami sowie in einer Frischkäsezubereitung hohe allergologisch relevante, jedoch nicht deklarierte Senfbestandteile nachgewiesen. Senfproteine können bei Allergikern bereits bei einer Menge von 0,05 mg pro 10 g Lebensmittel allergische Reaktionen auslösen.

Im Bereich der Überwachung von Trinkwasser wurde 2019 im Rahmen eines Projekts im Regierungsbezirk Tübingen, Trinkwasser aus 53 Kleinanlagen, also aus Eigenwasserver-sorgungsanlagen oder Hausbrunnen untersucht. Unerfreulicher Weise entsprachen davon rund die Hälfte aller Proben nicht den mikrobiologischen Anforderungen. Bei der chemischen Untersuchung dieser Proben auf Nitrat, Schwermetalle, andere Elemente sowie auf Desinfektionsnebenprodukte gab es glücklicherweise deutlich weniger zu beanstanden.

Am CVUA Sigmaringen werden auch Tabakwaren untersucht. Trotz oder gerade weil seit Jahren der Anteil der Raucher in Deutschland rückläufig ist, gilt es immer wieder neuartige Tabakprodukte zu kontrollieren. So standen u. a. wie bereits im Vorjahr nikotinhaltige Liquids für E-Zigaretten, aber auch vermehrt sogenannte „Chewing bags“ im Fokus, ein rauchfreies Tabakerzeugnis, welches als Alternative zu Kautabak beworben wird.

Außerdem standen 2019 u. a. auch Themen wie erhöhte Keimzahlen in Schlagsahne, die Qualität von deutschen Apfelsäften, Schimmelpilzgifte in Granatapfelsäften oder Getreideflocken, Zusatzstoffe in Spätzle, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe in Rauchfleischerzeugnissen, nährwertbezogene Angaben in Milcherzeugnissen und diverse Schädlingsbefälle in Hülsenfrüchten, Ölsamen und Schalenobst im Fokus.

 

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Artikel erstmals erschienen am 04.08.2020