Baden-Württemberg

Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe

Aviäre Influenza-Vogelgrippe

Untersuchungen 2008 und WuV

Dr. M. Lange

 

Im Rahmen des Forschungsprogrammes „Wildvögel und Vogelgrippe" (WuV) wurde vom Ministerrat des Landes Baden-Württemberg im März des Jahres 2006 ein Untersuchungsprogramm zwecks Aufklärung des Infektionsgeschehens zur Vogelgrippe beschlossen. Gemeinsam mit der Universität Heidelberg, Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie als Projektnehmer und Probennehmer, dem NABU Baden-Württenberg, ebenfalls als Projektnehmer und Probennehmer, sowie dem Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe - Außenstelle Heidelberg Abteilung Tierseuchendiagnostik - als zuständige Untersuchungseinrichtung erfolgte in enger Zusammenarbeit die Erstellung eines Untersuchungsprogrammes zu den sog. Brückenvögeln im Einzugsgebiet. Als Brückenvögel bezeichnet werden solche Vögel, die im Umfeld des Menschen und von Nutzgeflügel leben. Dazu gehören u. a. Wasservögel wie Enten, Gänse oder Schwäne und Singvögel wie Rotkehlchen, Meisen und Stare. Diese Vögel haben natürlicherweise Kontakt zu Zugvögeln, oder sie sind selbst Zugvögel. Wildenten (insbesondere Stockenten) und Höckerschwäne sind inzwischen als Virusträger und Indikatortiere bekannt und gelten somit als mögliche Reservoire und Überträger des Erregers der Vogelgrippe. Bei Eintrag des Virus in Nutzgeflügelhaltungen kann sich ein seuchenhaftes Geschehen entwickeln und ein hochpathogener Serotyp entstehen. Durch die kontinuierliche flächenhafte Beprobung und Untersuchung der Brückenvögel sollen Daten zum Vorkommen und einer möglichen Ausbreitung von Aviären Influenzaviren bereits im Frühstadium erfasst werden.
Schwerpunkt der Beprobungsgebiete sind städtische Parkanlagen, u.a. der Tiergarten Heidelberg, der Luisenpark in Mannheim und die Neckarpromenade in Heidelberg.
Durch Beringen der Vögel, Entnahme von erforderlichem Probenmaterial (Kotproben, Blutproben, kombinierte Rachen- und Kloakentupfer) und Nachbeprobung von Tieren ist ein kontinuierliches Monitoring über den Zeitraum von nunmehr zweieinhalb Jahren erfolgt.
Im CVUA Karlsruhe, Außenstelle Heidelberg, wurden im Jahr 2008 (Stand: 30. September 2008) insgesamt 1605 Proben auf AIV (Vogelgrippe) mittels PCR und serologisch mittels ELISA und HAH im Jahr 2008 untersucht.
Der Serotyp H5N1 wurde in keiner der Proben nachgewiesen.

 

Artikel erstmals erschienen am 05.11.2008 15:11:02

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