Legehennenhalter tagen und informieren sich in Aulendorf

Dres. A Kley-Sonntag, T. Miller

 

 

Derzeit stellen 16 Legehennenbetriebe im Arbeitskreis „Betriebszweigauswertung Legehennen“ ihre Produktionsdaten zur Verfügung. Die Legehennenhaltungen der Teilnehmer unterscheiden sich nicht nur was die Tierzahl angeht, sondern auch hinsichtlich des Vermarktungsweges, der Haltungsform und der Aufstallung. „Kosten ermitteln, Stärken und Schwächen herausfinden und die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, das sind die Beweggründe für die Teilnahme am Arbeitskreis. Es sind oft kleine Schrauben an Stellen, die man als nicht so relevant für die Hennen betrachtet hat, an denen man drehen kann“, führt Frau Heide Schöllhammer, die als Geflügelspezialberaterin am Regierungspräsidium Tübingen diesen Arbeitskreis leitet, aus.

 2014 hat man sich im Arbeitskreis „Betriebszweigauswertung Legehennen“ neue Aufgaben vorgenommen. Erste Ergebnisse wurden am Vormittag des 15.04. zusammengetragen und die gemachten Erfahrungen im LAZBW auf dem Atzenberg in Aulendorf ausgetauscht.

Diese gehen von Temperaturaufzeichnungen, Beschäftigungs- und Pickmaterial, Gestaltung von Kaltscharrräumen und Freiland über Gefiederbeurteilung bis zur Tränkewasser-Untersuchung.

Ausgehend von alten Buchweisheiten „geschlossene Wassersysteme und die Nippel-tränken liefern hygienisch einwandfreies Wasser“ hat man die Wasserversorgung der Legehennen bisher relativ wenig beachtet. Dabei ist das Tränkewasser das wichtigste Futtermittel. Hühner trinken mengenmäßig ungefähr doppelt so viel Wasser wie sie Futter fressen.

Unterstützt durch die Tierärzte des Geflügelgesundheitsdienstes wurden 30 Tränkewasser-Proben genommen und auf den Keimgehalt untersucht. Dies hat deutlich gemacht, dass das Tränkewasser eine der vielen kleinen Stellschrauben ist, an denen Verbesserungen für das Tier und evtl. auch hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Eierproduktion vorgenommen werden können.

Beim Besuch im Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamt konnten sich die Teilnehmer ein Bild von der Aufgabenfülle des Diagnostikzentrums verschaffen. Dabei zeigte Amtsleiter Dr. Thomas Miller beim Rundgang durch das Diagnostikzentrum mit besonderem Augenmerk die Tiergesundheitsprogramme. Hier werden täglich über 2.000 Proben bearbeitet. Danach folgten schwerpunktmäßig Einblicke in den Bereich der Geflügel­diagnostik. Hier standen die Obduktion mit weiterführenden Untersuchungen wie z.B. Parasitologie, Bakteriologie und Histologie im Vordergrund. Frau Dr. Kley-Sonntag, Leiterin des Geflügellabors, demonstrierte z. B. wie sogenannte Sockentupfer auf Salmonellen untersucht werden: „Wir haben so einen guten und schnellen Überblick. Die Befallsrate mit Salmonellen nimmt stetig ab, was für alle Beteiligten sehr erfreulich ist“. Abschließend wurde auf die Untersuchung von Geflügelblutproben anhand verschiedener Testsysteme eingegangen. Letzter Punkt des Arbeitskreistreffens war die Besichtigung eines Geflügelhofs im Kreis Ravensburg. Besonderes Interesse wurde hier der Junghennen­aufzucht und der Schlachtstätte zuteil. Denn bei guten Junghennen und in der Vermarktung der Althennen als Suppenhühner sehen einige Teilnehmer noch Potenzial zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der eigenen Legehennenhaltung.

   

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Artikel erstmals erschienen am 21.04.2015