Ihr Weg zum staatlich geprüften Lebensmittelchemiker

Dr. Katja Fischer-Hüsken

 

Sie haben Ihr Studium der Lebensmittelchemie von mindestens 9 Semestern an einer deutschen Universität mit dem Diplom erfolgreich abgeschlossen? Dann können Sie am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg im Rahmen einer einjährigen Ausbildung die Praxis der Lebensmitteluntersuchung und -beurteilung kennen lernen und die Befähigung erlangen, die Bezeichnung „staatlich geprüfter Lebensmittelchemiker“ zu tragen.

Von uns werden die Vorgaben der Prüfungsordnung mit Leben erfüllt

In der Ausbildung werden Ihnen die theoretischen Grundlagen zur überwachungsrelevanten Beurteilung von Lebensmitteln, kosmetischen Mitteln und sonstigen Bedarfsgegenständen vermittelt. Ausbildungsbegleitende Fachseminare helfen Ihnen, die Produktgruppen kennen zu lernen und Verflechtung von EU-Verordnungen und nationalen Gesetzen zu verstehen. Das Thema HACCP wird praxisnah in einem Workshop vermittelt. Auch werden Einblicke in die zwei EU-Gemeinschaftsreferenzlaboratorien (CRL) für Dioxine und Pestizide in Lebensmitteln tierischen Ursprungs ermöglicht. Ihnen wird die Theorie zur Isotopenanalytik und die damit verbundene Möglichkeit eines Herkunftsnachweises von Lebensmitteln näher gebracht. Das Ermitteln von Verfahrenskenndaten wird für Sie durch ein mehrstündiges Seminar zur Routineaufgabe.

 

Sie durchlaufen acht verschiedene Produktbereiche, um in der Praxis die Organisation und Durchführung der Untersuchung von unterschiedlichsten Lebensmitteln wie zum Beispiel Wurst, Milch und daraus hergestellten Produkten, Wein und Wasser aber auch von Süßem wie Honig und Herzhaftem wie Pizza zu erlernen. Die Ausbildung umfasst auch die Bereiche Kosmetik und Bedarfsgegenstände aus Leder und Textilien.

 

Neben den nasschemischen Untersuchungsverfahren erhalten Sie Einblick in das Arbeiten mit modernen Analysengeräten wie Flüssigkeitschromatographie, Gaschromatographie und Massenspektrometrie. Sie werden Geräte zur Elementanalytik, zur Messung der Radioaktivität und zur Artendifferenzierung kennen lernen.


Das Erzielen gerichtsverwertbarer Ergebnisse wird in dieser Zeit für Sie zur Selbstverständlichkeit.

Ein Kurzpraktikum im Bereich Allergene und Gentechnik in Lebensmitteln kann von Ihnen als Kür absolviert werden. In einem Messlabor des Hauses bearbeiten Sie selbständig ein kleines "Projekt" und präsentieren das Ergebnis in einem kurzen Vortrag.

 

Auch mal das Amt verlassen - Hospitation

Was wird eigentlich aus den Gutachten, wenn sie das Haus verlassen? Vier Wochen erhalten Sie die Möglichkeit, einmal über den Tellerrand hinaus zu sehen. Diese Zeit wird an einer Lebensmittelüberwachungsbehörde, dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium verbracht. Sie erhalten Einblick in verwaltungsrechtliche Abläufe und gehen mit den Lebensmittelkontrolleuren zu Betriebskontrollen in Herstellerbetrieben, Gaststätten und Großküchen oder auch in den Schlachthof.

 

Die Prüfung - jetzt sind Sie dran

Während Ihrer Ausbildung haben Sie bereits mehrfach der Prüfung entsprechende Aufgaben gelöst. Selbständig wurden Probenuntersuchungen geplant und mit beurteilungsrelevanten Qualitätssicherungsmaßnahmen durchgeführt sowie gerichtsverwertbare Sachverständigengutachten erstellt. Am Ende der Ausbildung wissen Sie, was in der Prüfung auf Sie zukommt. Die Prüfung gliedert sich in drei Teile: die Praktische Prüfung, die Aufsichtsarbeiten und die Mündliche Prüfung. Dort werden die erworbenen Kenntnisse abgefragt.

 

Wenn Sie erfolgreich alle Aufgaben gemeistert haben, halten Sie am Ende eine Urkunde über das Bestehen der Staatsprüfung für Lebensmittelchemiker in Händen.

 

 

 

Artikel erstmals erschienen am 05.12.2008