Das CVUA Freiburg legt seinen Jahresbericht 2014 vor
Hans-Ulrich Waiblinger (CVUA Freiburg)
Das CVUA Freiburg im Wandel
Das Jahr 2014 war geprägt von der Umsetzung und „Scharfstellung” des CVUA-übergreifenden Projektes ZUG (Zusammen Umgestalten und Gewinnen), das eine Neuorganisation des Aufgabenzuschnittes innerhalb der CVUAs sowie eine verstärkte Bündelung von Zentral- und Schwerpunktaufgaben beinhaltete. Das CVUA Freiburg hat die Non-Food-Bereiche Kosmetik und Bedarfsgegenstände abgegeben, die Produktbereiche dagegen weiter ausgebaut. Derzeit sind hier insgesamt 18 Zentral- und 7 Schwerpunktaufgaben angesiedelt. Ab 1.9.2014 erfolgte die Probenuntersuchung und -beurteilung nach den neuen Laborstrukturen bzw. an den neu zuständigen Standorten.
Durch die in beiden Dienstgebäuden erforderlichen Umbaumaßnahmen hatten auch die Haustechniker alle Hände zu tun; viele Handwerksleistungen mussten durchgeführt oder koordiniert werden.
Untersuchungsergebnisse
Insgesamt ca. 12.400 Proben von Lebensmitteln, Kosmetika, Textilien sowie Futtermitteln hat das CVUA Freiburg 2014 im Rahmen des Verbraucherschutzes untersucht, dazu kommen weitere 27.000 Proben im Bereich der Tiergesundheitsdiagnostik.
Die Beanstandungsquote betrug bei Lebensmitteln 15 Prozent und lag damit etwas unter dem Vorjahresniveau (2013: 16 %).
Weiterhin sehr niedrig ist die Zahl der Lebensmittel-Proben, die als gesundheitsschädlich beurteilt worden sind (18 Proben = 0,2 % aller Proben), etwa wegen scharfkantiger Fremdkörper oder krankheitserregender Mikroorganismen. Mit 3 % (8 Proben) deutlich höher ist die Quote der als „gesundheitsschädlich” beurteilten textilen Bedarfsgegenstände. In Arbeitshandschuhen sowie Schuhen aus Leder wurde jeweils das als sensibilisierend und allergieauslösend eingestufte Chrom (VI) in erhöhten Gehalten festgestellt.
Überprüfung der Herkunft und Echtheit von Lebensmitteln
Ist wirklich Seezunge auf dem Teller? Kommt der Spargel tatsächlich aus Baden? Eine klassische Aufgabe der Lebensmittelüberwachung ist die Überprüfung solcher wertgebender Eigenschaften, die nicht selten für den Verbraucher auch kaufentscheidend sind. Neue Untersuchungsverfahren im Bereich Herkunft und Echtheit werden - auch wegen der zunehmenden Bedeutung für den Verbraucherschutz - in Forschungsvorhaben erprobt.
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Fußball-WM: Fan-Textilien zumeist „weltmeisterlich”
Sitzkissen, T-Shirts, Schweißbänder, Schals und diverse Kopfbedeckungen wurden z.B. auf freisetzbare Amine aus Azofarbstoffen untersucht. Mit 4 von 50 auffälligen Proben war die Quote nicht höher als bei anderen Textilerzeugnissen mit Körperkontakt.
Alles bio? Gentechnik in Bio-Baumwolle und -Textilien
Mit knapp 50 % der globalen Anbauflächen ist Indien das wichtigste Anbauland für Baumwolle, davon entfallen mittlerweile über 90 % auf gentechnisch veränderte Sorten. Bei „Bio”-Textilien wird Gentechnik allerdings nicht erwartet. So schließen internationale Standards für die Verarbeitung von Textilien in ihren Richtlinien die Verwendung von gentechnisch veränderter Baumwolle aus. In Proben weitgehend unverarbeiteter Rohbaumwolle, die als Bio-Baumwolle deklariert waren, hat das CVUA Freiburg gentechnisch veränderte Baumwolle nachgewiesen. Alle Bio-Baumwoll-Proben mit nachweisbaren gentechnischen Veränderungen waren indischer Herkunft.
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Wieder Vergiftungsfälle bei Hunden durch Giftköder
Massive Giftköderfunde erschreckten im württembergischen Bietigheim-Bissingen die Bevölkerung. Entlang einer Straße waren an die hundert Giftköder in Form kleiner Hackfleischbällchen ausgelegt worden. Zwei Hunde verstarben akut innerhalb von wenigen Minuten bevor sie den Tierarzt erreichten. Die Polizei fand im Umfeld der Köder u.a. mehrere tote Vögel sowie einen toten Marder. Bei den Untersuchungen des zentral für Baden-Württemberg tätigen Labors für Toxikologie im Veterinärbereich wurden sehr hohe Konzentrationen an Carbofuran, einem Carbamat-Insektizid festgestellt.
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Erfolgreiche Ausbildung am CVUA Freiburg
Die Ausbildung hat am CVUA Freiburg einen hohen Stellenwert. Derzeit können wir bis zu 12 Ausbildungsplätze für Chemielaborant(inn)en sowie 24 Plätze für die Ausbildung zu Veterinärmedizinisch-technischen Assistent(inn)en (VMTA) anbieten. Weiterhin absolvieren hier jährlich bis zu 8 Lebensmittelchemikerinnen und Lebensmittelchemiker ihre einjährige praktische Ausbildung zum staatlich geprüften Lebensmittelchemiker. Auch bei der Ausbildung von Lebensmittelkontrolleuren wirken unsere Sachverständigen maßgeblich mit.
Im vergangenen Sommer wurde als Anerkennung ihrer sehr guten Ergebnisse drei der Auszubildenden zum Chemielaboranten im Rahmen einer IHK-Abschlussfeier eine Urkunde und ein Preis übergeben (Bild).
Lesen Sie auch weitere Informationen und Berichte auf unserer Homepage unter www.cvua-freiburg.de. Dort berichten wir auch regelmäßig über aktuelle Themen aus unserem Hause.
Weitere ausführliche Berichte zum Download:
Jahresbericht der Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg 2014
Bildnachweis
alle CVUA Freiburg