Jahresbericht der Lebensmittel-, Trinkwasser- und Futtermittelüberwachung 2017 veröffentlicht

Grafik: Titelmotiv des Jahresberichts.

 

Zahlen aus der Lebensmittelüberwachung

Ziel der amtlichen Lebensmittelüberwachung ist es, Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken durch Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs und vor Täuschung zu schützen. Die amtliche Überwachung ist die „Kontrolle der Kontrolle“, das heißt, sie überwacht die Wirksamkeit der betrieblichen Eigenkontrollen. Dies erfolgt über risikoorientierte Betriebskontrollen und zielgerichtete Probenahmen mit wechselnden Untersuchungsschwerpunkten.

Die Kontrollfrequenzen der amtlichen Lebensmittelüberwachung in den einzelnen Betrieben leiten sich von den jeweiligen Risikobeurteilungen ab. Vorbildlich geführte Betriebe, die in der Risikobewertung niedrig eingestuft werden, müssen seltener kontrolliert werden als solche, in denen Mängel festgestellt wurden.

Im Jahr 2017 waren in Baden-Württemberg insgesamt 238.081 Lebensmittelbetriebe gemeldet, vom Wochenmarktstand bis zum Weltkonzern, von der handwerklichen Bäckerei bis zur Großkantine. Im Jahr 2017 fanden insgesamt 111.007 Kontrollbesuche in 78.296 Betrieben statt. In 16 % der kontrollierten Betriebe wurden Verstöße festgestellt. Die meisten Verstöße bezogen sich auf Hygienemängel (72 %), gefolgt von mangelhafter Kennzeichnung und Aufmachung (25 %).

717 (Vorjahr: 848) Betriebe mussten aufgrund der dort herrschenden unhygienischen Umstände zum Schutz der Verbraucher sofort geschlossen werden.

 

Die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter (CVUAs) führen mit unterschiedlichen Schwerpunkten die Untersuchung von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, kosmetischen Mitteln und Tabakerzeugnissen in Baden-Württemberg durch.

Im Jahr 2017 haben sie im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung insgesamt 42.635 Lebensmittel (Vorjahr 43.162) und 1.663 Weine (Vorjahr 1.894) mit sensorischen, chemischen, physikalischen und mikrobiologischen Methoden untersucht. Von allen untersuchten Proben wurden 8.190 beanstandet (18,5 %, Vorjahr 17,9 %). Das CVUA Stuttgart hat 2.537 Bedarfsgegenstände untersucht (Vorjahr: 2.457), von denen mit 646 Proben ein Viertel beanstandet wurde (25,5 %; Vorjahr: 22,4 %). Das CVUA Karlsruhe hat 1.937 kosmetische Mittel untersucht (Vorjahr: 1.943), von denen 328 beanstandet wurden (16,9 %). Das CVUA Sigmaringen hat 356 Tabakerzeugnisse untersucht (Vorjahr: 376), von denen 34 Proben beanstandet wurden (9,6 %). Im Vorjahr lag die Beanstandungsquote nur bei 1,3 %. Diese starke Erhöhung ist nicht auf eine Verschlechterung der angebotenen Tabakerzeugnisse zurückzuführen, sondern auf die Änderungen der rechtlichen Grundlagen. Die unter das neue Tabakrecht fallenden Produkte durften noch bis zum 20. Mai 2017 mit der bisherigen Kennzeichnung verkauft werden. Bis auf einen Fall betrafen daher auch alle Beanstandungen Kennzeichnungsmängel.

 

Außerdem wurden in den CVUAs 13.932 Proben im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplanes für Lebensmittel tierischer Herkunft, bei dem unter anderem Fleisch, Milch, Eier und Honig auf Rückstände unerwünschter Stoffe überprüft werden, sowie 1.481 Proben auf Radioaktivität untersucht.

 

Zahlen aus der Trinkwasserüberwachung

An rund 8.000 Stellen im Land werden regelmäßig amtliche Trinkwasser-Proben entnommen und in den CVUAs sowie im Landesgesundheitsamt (LGA) auf eine Vielzahl chemischer, mikrobiologischer und radiologischer Parameter untersucht.

Die CVUAs untersuchten 4.204 Proben und beanstandeten 9 % dieser Proben, das LGA untersuchte 4.540 Proben mit einer Beanstandungsquote von 7 %. Einige der beanstandeten Proben waren aus noch nicht aufbereitetem Rohwasser entnommen, wofür die Grenzwerte formal nicht gelten.

 

Zahlen aus der Futtermittelüberwachung

Aktuell sind in Baden-Württemberg 39.966 landwirtschaftliche Betriebe (Vorjahr: 39.206) und 2.985 sonstige Futtermittelbetriebe, wie Hersteller und Händler registriert (Vorjahr: 2.987). Die Futtermittelüberwachung hat 2017 insgesamt 1.416 (Vorjahr: 1.316) Betriebe kontrolliert und dabei 304 Verstöße (Vorjahr: 259) festgestellt. 25 Unternehmen (1,8 %; Vorjahr: 3,6 %) wurden mit Verfahren belegt. 1.004 Futtermittelproben (Vorjahr: 1.081) wurden untersucht, von denen 143 (Vorjahr: 169) nicht den Vorschriften entsprachen.

 

Download:

Jahresbericht 2017 (PDF 4.082 KB)

 

Dies ist nur eine kleine Auswahl an Themen, die die Überwachung des Landes im Jahr 2017 beschäftigt haben. Die Langfassung des Jahresberichts 2017 zu dieser Auswahl und zu weiteren interessanten Vorkommnissen finden Sie

Dort finden Sie auch die früheren Jahresberichte sowie weitere Informationen zur Überwachung von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, kosmetischen Mitteln, Tabakerzeugnissen, Trinkwasser und Futtermitteln.

 

Herausgeber:

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Redaktion:

Dr. Maren Hegmanns und Birgit Bienzle, MLR

Lektorat:

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Grafik Design + Prepress:

Friedrich Don BDG - Don Design, Waiblingen
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Druck:

Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg

Bezugsquelle:

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz

broschueren@mlr.bwl.de

 

 

Artikel erstmals erschienen am 25.07.2018